Monthly Archives: April 2015

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Unwiderstehlich, B

Als Franzose traditionell mit leichtem Sinn für Groteskes und Theatralisches zugleich bedacht, ja soga r noch mit den Geheimnissen des menschlichen Psyche durch den Großvater, einen bekannten Psychiater, vertraut, mixt der 49jährige Fabrice Roger-Lacan seine Gesellschaftsstücke gerne mit tiefer Theatralik und entspanntem Humor. Das ist nicht leicht zu inszenieren, denn der Tanz auf zwei Hochzeiten ist immer problematisch. Und da deutsche Regisseure sich auf den Humor allein nicht verlassen mögen, entscheiden sie sich gerne dafür, einen dramtischen Schwerpunkt zu setzen. Und so zerfallt dieses recht intelligent und spannend eingefädelte Ehe-Liebes-Drama in zwei Teile: höchste Dramatik vor der Pause, Slapstick hernach. Der Schauspieler wegen sehenswert!

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Carmen, HB

Es hätte ein Neuanfang fern aller überstrapazierten Folklore und Zigeunerromantik werden können, wenn auch nur annähernd die verdeckte Glut, das Feuer dieser Frau, von der wohl alle Männer träumen, auf das Publikum übergesprungen wäre, José nicht als leider etwas neben sich stehender, (auch schon reiferer) Mann gar zu tumb gewirkt und das Bühnenambiente nicht gar so sehr den Charme alter DDR-Gasthäuser verströmt hätte. Aber die begeisterten Zuschauer bescheinigten der Inszenierung den Versuch, das Dämonische der gleichsam männervernichtenden wie leidenschaftlich liebenden Frau mit steifer Bürgerlichkeit in einem einzigen Bühnenbild zu vereinen. Ob das genügt?