Category Archives: Klassik/ Moderne

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Tartuffe, B

Der Rest der Familie ist weniger begeistert. Die Zofe Dorine wittert gar Betrug. Aber Orgon verspricht Tartuffe die Hand seiner Tochter und enterbt den Sohn, um den Prediger zum Alleinerben einzusetzen. Nicht einmal die amourösen Avancen, die Tartuffe schamlos Orgons Ehefrau macht, will er gesehen haben. Erst als seine Frau Elmire ihm in einem arrangierten ScheinRendezvous die Lüsternheit Tartuffes beweist, wird Orgon der Betrug klar. Doch dann ist es zu spät …Bild und Text: Ann-Marie Schwanke Jean­ Baptiste Poquelin alias

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Anna Bolena, B

von Gaetano Donizetti (1797- 1648) Tragedia lirica in zwei Akten; Libretto von Felice Roman nach “Henri VIII” (1791) von Marie-Joseph de Chénier und von Alessandro Pèpoli. Uraufführung am 26. Dezember 1830 im Teatro Carcano in Mailand. Deutsche Oper Berlin, 2024, 6. Vorstellung nach der Premiere am 5.12.2023 Musikalische Leitung: Daniele Squeo; Inszenierung David Alden, Spielleitung Eva-Maria Abelein, Ausstattung Gideon Davey, Lichtdesign Elfried Roller, Video Robi Voigt, Dramaturgie MichaelKüster, Jörg Königsdorf, Chor: Jeremy Bines; eine Produktion der Oper Zürich, Premiere am

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Die tote Stadt, OL

Erich Wolfgang Korngold, der Romantiker mit Verspätung, gibt in seiner Erfolgsoper großen Gefühlen und Stimmungen eine musikalische Sprache wie Traum, Rausch, Trauer und Sinnlichkeit. All dies hat er in die Partitur hineingeschrieben. Das vergrößerte Oldenburger Staatsorchester unter dem Drigenten Hendrik Westmann konnte da aus dem Vollen schöpfen. In mitreißender Weise gestalteten die Musiker die großen Ausbrüche und die zarten Momente mit ebenso großer Brilianz wie einfühlsamer Interpretation. Es gab Orchestervirtuosität bis zum verklingenden Schlussakkord. So vermittelt man Korngods Ideen dem Publikum.
Auch gesanglich blieben kaum Wünsche offen. Der stimmgewaltige Tenor von Vincent Wolfsteiner als Paul und der dramatische Sopran von Sarah Gartland überzeugten mit ihrer Rollengestaltung. Aus dem Bühnenhintergrund deckte der Orchesterklang allerdings ihre Stimmen, an der Rampe war es besser. Auch die übrigen Rollen waren stark bis angemessen besetzt: Kihun Yoon als Frank, Ann-Beth Solvang. als Brigitta, die Komödiantentruppe, hier insbesondere der Pierrot Leonardo Lee mit individuellem Auftritt.
Peter Cromme

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Der Menschenfeind,B

Alcestes Angebete ist schon eine flotte Biene, die Franziska Machens als Célimène körperbewußt spielt und damit dem spaßverblendeten Alceste zur Weißglut treibt; so daß sich dieser vergißt und statt schöner Worte seine Eifersucht auf die Schöne schleudert, indem er die Oberflächlichkeit ihres – und seines – gesellschaftlichen Umgangs bitterböse verdammt und ihre scheinbare Treulosigkeit aufs Schärfste brandmarkt. Was diese weder zur Einsicht noch zum Einhalten ihres vergnüglichen Flirtens anregt, sondern eher provoziert. Um sie herum turnen die Gecken Orionte, Acaste und Clitandre; ihr Leben ist mit Schmeicheleien, Partygeplauder, Klatsch und Tratsch völlig ausgelastet.

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Pique Dame, HB

Oper in drei Akten und sieben Bildern von Peter I.Tschaikowsky, Text von Modest I. Tschaikowsky nach der Novelle von Alexander Puschkin, Uraufführung 1890 in St. Petersburg in russischer Sprache mit deutschen Übersetzungen Theater am Goetheplatz, 2023, HB Musikalische Leitung: Yoel Gamzou, Regie: Armin Petras, Bühne: Julian Marbach, Kostüme: Patricia Talacko, Dramaturgie: Frederike Krüger, Licht: Norman Plathe-Narr mit: German, ein Offizier: Luis Olivares Sandoval; Die Gräfin: Renée Morloc; Lisa, ihre Enkeltochter: Nadine Lehner; Polina, ihre Freundin: Ekaterina Chayka-Rubinstein; Graf Tomski: Elias

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Tagebuch eines Wahnsinnigen, B

Samuel Finzi ist der rechte Mann für dieses wunderbare Szenario einer Selbstreflexion, die eine ganze Epoche und eine Gesellschaft in all ihren Facetten spiegelt. Er ist der kleine, unbedeutende Bürolehrling, der buckelt und dienert und kuscht, die rechte Wange hinhält, nachdem die linke schon geschlagen wurde, Und er wird daran glaubhaft irrsinnig. Dass dies Drama fast immer zum Lachen ist, liegt natürlich am grandiosen Aufbau dieser Geschichte sowie an der tiefgründigen Dramatik, die Gogol seinen Stücken als erfahrener Theatermann verleiht. Aber es liegt natürlich auch an der Persönlichkeit eines Schauspielers, wie er diese Gesellschaft, die ja geradezu zum Wahnsinnigwerden auffordert, mit allen künstlerischen Fähigkeiten im Rampenlicht entblößt.

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