Category Archives: Konzerte

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Vor Sonnenaufgang, B

Was der österreichische Autor Palmershofer dem Bremer Ensemble mit diesem schlesischen Sozialdrama anbietet, ist auch nicht gerade originell. Denn der alte Plot bleibt: ein neureicher Unternehmer, diesmal in der KFZ Branche, trifft mit seinem alten Studienfreund zusammen, und es tun sich eigentlich nicht ganz ungewöhnliche normale Divergenzen in ihrer Weltanschauung und Entwicklung auf: die beiden Studenten von einst haben sich in ihren Idealen und Lebensumständen sehr weit voneinander entfernt und können nicht wieder zusammenfinden; ansatzweise kämpfen beide um ihre Weltsicht und Existenz: Der Mensch ist, was er ist oder: er ist das, was er aus sich macht bzw. die Umwelt aus ihm macht. Aber ihre Anschauungen driften immer weiter auseinander.

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Eine Frau, die weiß, was sie will! B

Keine Operette, kein Kabarett, kein Musical – was ist es dann? Zum ersten ein flotter, lebendiger Abend, an dem zwei Schauspieler zeigen, was sie an Talenten so in der Tasche haben. Und das ist so allerlei: sich in 21 Rollen blitzschnell mit Hilfe weniger Requisiten zu verwandeln, mit faszinierender stimmlicher Bandbreite und mimischer Komik, mit allen Facetten und Tricks vertraut, da könnte man auch titeln: Burleskes Kammerspiel auf großer Bühne.

Das war nicht immer so. Zu Zeiten des Komponisten und der in den 30erJahren wohl berühmtesten Chansonette Fritzi Massary spielte man auf kleiner Bühne, wie dem sogenannten „Überbrettl“, zelebrierte leichte, auch humorvoll anzügliche Kunst, musikalisch begleitet, geführt oder unterstützt. Musik diente dem Text, so dass die Schauspieler ihre Kost und Köstlichkeiten mit sprachlichem Witz, in schneller Situationskomik lautmalerisch servieren konnten.

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Ich hab die Nacht geträumet, B

EIN SCHAUSPIEL MIT MUSIK VON ANDREA BRETH Berliner Ensemble, 2024, URAUFFÜHRUNG AM 16. MÄRZ 2023  MIT: Adam Benzwi, Corinna Kirchhoff, Peter Luppa, Martin Rentzsch, Alexander Simon, Johanna Wokalek CHOR: Irina Fedorova, Catriona Gallo, Birgit Heinecke, Dennis Jankowiak, Frank Michael Jork, Tomoya Kawamura, Ahmet Özer, Heidrun Schug, Sonia Wagemans, Günther Weidmann REGIE, MUSIKALISCHE LEITUNG, BÜHNE, KOSTÜME, SOUNDDESIGN, LICHT, DRAMATURGIE: Andrea Breth ,Adam Benzwi, Raimund Orfeo Voigt, Jens Kilian ,Christoph Mateka, Alexander Koppelmann, Sibylle Baschung Aus dem Programmheft, das zum indiviuellen Verstehen

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Internationale Tanztage, Système Castafiore, OL

Die Oldenburger Tanztage mit international hochkarätigen Angeboten stehen jetzt zum 15. Mal im Zentrum der hiesigen Kultur und sind Anlaufspunkt für viele Tanz- und Ballettfreunde. Die verschiedenen Beiträge sind so einzigartig, auserlesen, so differenziert, so dramatisch und künstlerisch phantastisch, dass sie damit auch zugleich einen große Hoffungstrahl in unsere Zukunft senden. Solche Schaffenskraft und Freude wird nicht vergehen. Aber was soll man von den über 40 Angeboten anschauen? Am besten alles, an vier Spielorten zu versetzten Zeiten und mit Wiederholungen der Programme ist einiges zu bewältigen. Tanztheater in allen Facetten!

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Vom Himmel kommt es / Zur Erde muss es. HB

VOM HIMMEL KOMMT ES / ZUR ERDE MUSS ES Ein vorösterliches Chorkonzert mit Werken von Fauré, Brahms und Schubert, Joseph von Eichendorff, James Macpherson, Friedrich Ruperti in Szene gesetzt von Vendula Nováková;  Musikalische Leitung Alice Meregag Theater am Goetheplatz, 2019, Bremen Sopran Solo: Maria Martin Gonzalez; Bariton Solo: Daniel Ratchev; Opernchor des Theater Bremen, Bremer Philharmonie; Ausstattung: Nanako Oizumi, Elena Melissa Stranghöner; Licht: Peter Schmidt. Text nach Isabelle Becker, Dramaturgie Befreiung im Jenseits “Die Kurt-Hübner-Preisträger des Jahres 2018 – der

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Das Leben ein Traum, OL

Die Bühne ist kein Traum, sondern ein Alptraum: lichtdurchflutetet zwar, aber durch die schmalen hellen Längsstreifen, die sich über die dunklen Wände und den Boden bis zur Rampe hinziehen, dann doch eher Gefängnis als ein gemütlicher Lebensraum. Und in der Mitte ragt ein Zylinder in die Höhe, eingezäunt mit langen Seilen, die, einem schmalen Gitter gleich, das Verlies für den armen Sigismund darstellen. Der lebt dort seit Säuglingstagen nachdem die Mutter bei seiner Geburt starb, und der Vaterkönig dem Kind nicht nur die Schuld am Tode der Gattin gab, sondern sogleich den schrecklichen Visionen der Sternendeuter und anderen Wahrsagern vertraute, die dem Prinzen schlechtmöglichste Eigenschaften andichteten, mit denen er König und Polen einst in das Verderben stürzen würde. Und wie bei Vorhersagen üblich, bekannt aus der Antike, wird der bedrohliche Faktor erst einmal aus dem Weg geräumt. Was dann folgt, 20 Jahre später, ist eine vergnügliche, tiefgründige Satire.

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