Brechts Gespenster, B
Zunächst führt Suse Wächter, brillant als Schauspielerin und Toneinflüsterin, auch gesanglich spitzenmäßig, den alten Brecht mit Zigarre im Mundwinkel über sich selber plaudern, vor das Publikum. Das tat er meistens und am liebsten, sich seiner Genialität durchaus bewusst. Aber vielleicht gab es doch noch Größere als Ihn? Denn nach und nach führt die Puppenspielerin, zuweilen auch mit Moritz Ilmer zusammen, die kleinen Größen der Historie ins Comeback und scheut sich nicht, Gott höchstpersönlich mit Marx in einen halbspaßigen Diskurs zu verwickeln, bei sich die beiden Wächter ihrer Glaubensgemeinschaften zuletzt sogar auf Russisch brüderlich umarmen und abschmatzen. Na, bei Gott ist eben alles denkbar. Ein irrwitziges Kaleidoskop von Geistern und Gespenstern aus alten Zeiten.