Vibes, Tanztage OL

Drei Choreografische Uraufführungen
von Alice Topp, So-Yeon Kim-von-der-Beck, Lilit Hakobyan
der Ballett Compagie Oldenburg
Oldenburgisches Staatstheater, Mai 2025

Musik: Tim Rogers, Frédéric Chopin, Olafur Arnalds, Alice Sara Ott

Den Auftakt machte ein reizend unaufgeregtes Boxermatch zwischen Frauen und Männern, wobei die Paare einander offensichtlich nicht verletzten.  Das Stück heißt ja auch “Soft Knocks ” und gibt sich zu der Musik von Tim Rogers  ausgesprochen friedfertig. Die Ringrichter steigen am Ende selbst in den Ring und tanzen so vorzüglich, das man aus dieser Idee, die aus Australien kommt, durchaus eine neues Sportart kreiieren sollte.

Es gilt als ein Lehrbeispiel für klassischen Spitzentanz für junge Elevinnen, die sich hier, wie Noah Franck, wie ein Puppe konzentriert führen und heben lassen und am Ende zwischen zwei Bewerbern entscheiden müssen.  Dies kleine Beispiel hoher Tanzkunst nennt sich “Weißer Schwan” und ist mit  den Tänzern Johannes Nolden und Amay Simon zu der schönen Musik von Chopin und Olafur Arnals perfekt besetzt.

Die dritte Version  von “Vibes”, was soviel heißt wie Stimmungen, Schwingungen, Ausstrahlung, mit denen die drei Choreografinnen aus Australien, Korea und Armenien  Geschichten und Gefühle privat und ganz universell zeigen wollen.

Politisch wird es und nun wirklich brutal kämpferisch in der dritten Inszenierung “Out of Love”, was verständlich ist, wenn man die Geschichte Armeniens kennt, sein verfolgtes, geschändetes Volk unter der Knute noch heute von türkischen Schergen. Kein Wunder, dass die nun auftretende Gruppe ungemein agressiv und gewaltbereit daherkommt, mit fest gestampften Schritten und drohenden Gebärden, einer martialischen Kleidung und Mienen, die nichts Gutes verkünden.

Die Oldenburger lieben ihr Ballett und ihren Chefchoreografen Antoine July, der nunmehr seit 11 Jahren das Odlenburger Ballett führt und dem ihm zujubelnden Publkium einen nächsten Tanzsommer in zwei Jahren versprach.

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