Herztier
von Herta Müller
Maxim Gorki Theater
Regie: Felicitas Brucker
Ausstattung: Kathrin Frosch
Dramaturgie: Andreas Koschwitz
von Herta Müller
Maxim Gorki Theater
Regie: Felicitas Brucker
Ausstattung: Kathrin Frosch
Dramaturgie: Andreas Koschwitz
Eine weitestgehend sprachlich lebhafte und mit großer Intensität vorgetragene Geschichte, die angesichts des fortgeschrittenen Bewusstseins für die unfassbaren Schrecken späterer Gräueltaten folgender Zeiten leider in dieser Version nicht mehr so erschüttert.
Hamlet als Comedy? Als gruselige Grufty-Horror-Show? Das ist schon einmal etwas anderes, setzt aber Kenntnis des klassisch heroischen Shakespeare-Originals voraus sowie ein wenig englische Sprachkenntnis. Denn die Studenten der Ernst-Busch-Schule bieten fantasievolles, fantastisches Theater wie man es lange hier nicht sah.
Die Theaterfassung der charmanten Lovestory via E-Mail “Gut gegen Nordwind” ist durchweg reizend, charmant und empfehlenswert – allerdings wird sie den Emotionen und Assoziationen, die die literarische Vorlage weckt, nicht ganz gerecht.
Dunkle Löcher, aus denen die Geister steigen, sieht man zur Zeit auch beim “Hamlet” am Deutschen Theater. Ist wohl in Mode, solch Bühnenbild. Allerdings für die vier Darstellerinnen, hier gleich Gertrud in vierfacher Ausgabe und zugleich Erinnerungsbildnisse der Großmutter und Schwestern, ist dieser zerklüftete Bühnenboden ein ewiger gefährlich wirkender Balanceakt, während sie in die Vergangenheit blicken.
Was unser Interesse an Friedrich ausmacht, ist unser Mitleid für einen jungen Menschen in einer Horrorwelt, ist aber auch unsere Fassungslosigkeit über Angriffskriege, die zwar schlesische Bergwerke und hohe Gewinne einbrachten, zugleich abertausende Gefallene und unzählige armselige Arbeiter, deren Lohn nicht ausreichte, um ihre Familien zu ernähren.