Vassa Shelesnova
von Maxim Gorki
Berliner Ensemble
Regie und Bühne: Manfred Karge
Kostüme: Jessica Karge
Musik: Alfons Nowacki
von Maxim Gorki
Berliner Ensemble
Regie und Bühne: Manfred Karge
Kostüme: Jessica Karge
Musik: Alfons Nowacki
von John von Düffel
Bremer Shakespeare Company
Regie: Frank Auerbach
Musikalische Leitung: Florian Oberlechner
Musik: Michael Meyer, Tim D. Lee, Florian Oberlechner
Texte: Frank Auerbach
Bühne/Kostüm: Melanie Kuhl
Regieassistenz: Martina Lübbing
Technik: Torsten Ehlen, Florian Wilke
Rollstuhlbau: Kai Henkhus
Redaktion: Frank Auerbach
Fotos: Marianne Menke
Hamlet als Comedy? Als gruselige Grufty-Horror-Show? Das ist schon einmal etwas anderes, setzt aber Kenntnis des klassisch heroischen Shakespeare-Originals voraus sowie ein wenig englische Sprachkenntnis. Denn die Studenten der Ernst-Busch-Schule bieten fantasievolles, fantastisches Theater wie man es lange hier nicht sah.
Der Aktualitätswert dieser Fabel liegt in zweierlei Aspekten: in der Frage, ob das Problem der Gleichheit jemals gelöst werden kann und, was und wem es zum Vorteil gereicht, wenn eine Gesellschaft keine Unterschiede mehr kennt, sondern als gleichförmige Masse dahinschwimmt? Müssen Unterschiede sein, wann und wo, und muss der Mensch nicht mit Ungleichheit leben, sofern sie nicht gleich Ungerechtigkeit ist?
Priestleys Bühnenstück wurde bisher zweimal verfilmt. Die erste Adaption war ein britischer Spielfilm von 1954 mit Alastair Sim als Inspektor Goole, der hier in Poole umbenannt wurde. 1982 wurde für das britische Fernsehen ein Remake als dreiteilige Miniserie mit Bernard Hepton als Inspektor Goole und Nigel Davenport als Arthur Birling gedreht.
Doch da tut sich plötzlich ein dramaturgisches Wunder auf. Ein langmähnig gelockter junger Mann, ebenfalls im loddrigen Gammellook, windet sich plötzlich in die Aufrechte und verlässt seinen bisher stumm eingehaltenen Platz am Rande der Käfigreihe. Er entpuppt sich überraschenderweise als Sohn von Edward und Isabell, der – zunächst noch ganz artiges Kind – auf die Worte der Mama hört und das Regieren dem netten Onkel Mortimer überlässt. Doch nachdem dieser auch den legitimen Onkel, den Bruder Edwards, beseitigt hat, erwacht der Jüngling jäh aus dem Dämmerschlaf der Unschuld, und das familiäre Blut beginnt zu brodeln.