Der feurige Engel, HB
Ein Paradebeispiel für Sigmund Freud: Seine psychanalytische wissenschaftliche Erkenntis der Hysterie bei vielen Frauen seiner Zeit hätte sich bei dieser zutiefst seelisch verwundeten jungen Frau Renate bestätigt. Alle Symptome, alle Anzeichen, alles widernatürliche und widerspruchsvolle Verhalten, mit der sie sich und ihren liebevollen Freund Rudolpho quält, ist ein Beispiel sogar aus dem wahren Leben. Zwar kannte der Komponist die Lebensrealität des berühmten Romanautors zu der Zeit als er sich das erstemal mit dieser Novelle beschäftigte, noch nicht, aber gleichwohl lag die Faszination dieses unheimlichen Geschichte doch in ihrer möglichen Realität. Und Brjussov hat tatsächlich sein Dreiecksverhältnis zu der hysterischen, wahnhaften und unsteten Muse, Übrsetzerin, Dichterin Nina Petrowskaja, die ihrem Leben selbst ein Ende setzte, in seinem Roman verarbeitet. Regisseurin Barbara Horáková und Orchesterchef Stefan Klingele haben mit dem sich sängerisch wie spielerisch in die unheimliche Atmsosphäre des Geschehens einfügenden Ensemble ein atemberaubendes Horrorwerk der Seelenpein mit unheimlichen Stimmungen und dramatischem Höhepunkt kreiert. Für die unglaubliche Nadine Lehner als wahnsinnige Renate und ihren treuen wunderbaren Freund Ruprecht mit Elias Gyungseok Han gab es für ihre herausragende abendfüllende Darstellung Leistung begeisterten Applaus. A.C.