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Excalibur,B

Der Schauspieler Michael Mendl (“Schlafes Bruder”) im wunderbar wallenden Zauberermantel – wie überhaupt sämtliche Kostüme eine prachtvolle, glänzende Augenweide darboten – Mendl also führte mit rauchig-kraftvollem Timbre durch die mit Tanzwirbel und Akrobatik gespickte Handlung, wobei sowohl seine eigene Vorgeschichte als auch die weiteren Etappen nur angerissen wurden, und alles eher den Eindruck vermittelte, dass vordringlich die Songs der Sänger im Vordergrund dieser lockeren Revue standen und die Artus-Sage nur ein Mittel zu eben diesem Zweck darstellte.

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Ewig Jung,B

Und wie diese kleine, von einem langen Leben aufgezehrte und gezeichnete Gemeinschaft aufzublühen vermag, ihre schlackernden, verkrüppelten Gliedmaßen wieder auf die Reihe und das Gedächtnis für einige Zeit in Schwung bringt, noch einmal ein Anflug von Lebendigkeit in die bleichen, verzerrten, müden Mienen zurückkehrt, die Lust an kleinen Bösartigkeiten und später Erotik erwacht, das ist schon eine rabenschwarz-fröhlich gelungene Theatermixtur.

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Ein bisschen Ruhe vor dem Sturm

von Theresa Walser Renaissance Theater Regie: Guntbert Warns, Bühne und Kostüme: Momme Röhrbein Spiel der Egomanen vor der Talkshow Jeder wird diesen Theater-Attacken- Abend anders für sich auslegen – wer mittlerweile der underdog-Sprache und der Langeweile des um Originalität bemühten Regietheaters überdrüssig ist, wird sich auf die Seite des demagogisch begabten Schauspielers Franz Prächtel  schlagen, wer lieber die alten Regiekonzepte und Attitüden zu den Akten legen möchte, könnte in dem wütend aufbegehrenden Provinzschauspieler Ulli Lerch sein alter ego finden, und

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Edward II

Doch da tut sich plötzlich ein dramaturgisches Wunder auf. Ein langmähnig gelockter junger Mann, ebenfalls im loddrigen Gammellook, windet sich plötzlich in die Aufrechte und verlässt seinen bisher stumm eingehaltenen Platz am Rande der Käfigreihe. Er entpuppt sich überraschenderweise als Sohn von Edward und Isabell, der – zunächst noch ganz artiges Kind – auf die Worte der Mama hört und das Regieren dem netten Onkel Mortimer überlässt. Doch nachdem dieser auch den legitimen Onkel, den Bruder Edwards, beseitigt hat, erwacht der Jüngling jäh aus dem Dämmerschlaf der Unschuld, und das familiäre Blut beginnt zu brodeln.

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