Bundeswettbewerb Gesang 2009, B
Konzert der Preisträger im
Friedrichstadt Palast Berlin
Regie: Corinna Druve; Choreographie: Maik Damboldt
mit Götz Alsmann als Moderator
und Adam Benzwi und Band
Musikalische Leitung: Karl-Hein Böhm, Flöte und Saxophon: Harry Ermer; Keyboards und Arrangement: Christ Evans, Schlagzeug: Hans Dieter-Lorenz, Bass
Musical und Chanson im Wettbewerb
Verwandte, Freunde, Jurymitglieder, Förderer und Kritiker füllen alle zwei Jahre den großen Friedrichstadtpalast zum Finale der Preisträger in den Sparten Musical und Chanson unter der Schirmherrschaft des Regierenden Bürgermeisters. Viele Teilnehmer hat dieser Wettbewerb stets in erfolgreiche Engagements geführt, zumindest aber allen eine Tür zu ihrer künftigen Karriere geöffnet. Spannend sind die Präsentationen in jedem Jahr wieder auf Neue, weil sich auch hier so manches geändert hat – neben der reinen Interpretation des Liedes und der persönlichen Ausstrahlung werden zunehmend darstellerische Ausbildung, tänzerische Qualitäten und neuerdings, wie in diesem Jahr, zunehmend auch Persiflagen und kabarettistische Einlagen bewertet. Somit hat sich auch die Flexibilität der jungen Künstler erweitert – zu den stimmlichen Ausbildung gesellt sich eine weit gefasste schauspielerische und tänzerische Umsetzung des Liedbeitrags in den grenzübergreifenden Sparten.
Ohne Zweifel zeigte die erste Preisträgerin des Hauptwettbewerbs (Geburtsjahrgang 1981-86 für Hauptwettbewerb), Julia Gámez Martin, die größte Spannbreite im Musicalvortrag mit einer Soulstimme, die sich ganz im Trend der Zeit und der großen amerikanischen Sängerinnen bewegt. Man darf auf ihre Entwicklung gespannt sein. Im Chanson-Wettbewerb gewann Gisa Flake den ersten Preis und stellte sich als gewitzte und stimmkräftige Sängerin vor. Es war überhaupt sehr viel Humor und Spaß im Entertainment der “Kür” zu sehen, in der Florian Soyka, Stefanie Köhm, Jasmin Schulz individuell abgestimmten Musical-Beiträgen präsentierten. Sebastian Strehler, Stefan Ebert und Benedikt Zeitner konnten als Chansonsänger, auch im Doppelpack, eindrucksvoll überzeugen – wenn sich auch noch längst nicht jedermann auf diesem riesigen Bühnenareal und der Galatreppe heimisch fühlte. Bei den Junioren (Jahrgänge 1987-92 ) erhielt Johanna Spantzel den ersten Platz und gleich drei Preise. Auch Vladimir Korneev, Anja Backus und Olivia Delauré, Jörn-Felix Alt, Maximilian Mann, Christina Patten und Nicky Wuchinger wurden mit Geldpreisen ermutigt, ihre Talente weiter auszuformen.
Für manche Sänger ist solch eine Präsentation beinahe schon ein alter Hut, denn sie verfügen bereits über ausreichend Bühnenerfahrung, um sich von der besten Showseite präsentieren zu können. Andere, wie die Mehrzahl unter den Junioren, treten noch voller Lampenfieber vor die Jurymitglieder und zittern trotz fundierter und qualifizierter Ausbildung natürlich um ihre Bewertung und um eine gute Placierung, die ihr Fortkommen erleichtert. Gerechterweise finden deshalb die Beurteilungen auch in zwei Altersgruppierungen statt. Vertreter von Stiftungen, verschiedener Theater, des Deutschen Bühnenvereins, der Gesangspädagogen und des Ehrenpräsidiums gehören zum Fachausschuss und zur Jury und garantieren eine höchstmöglich objektive Auswahl. Das wird ihnen in diesem Jahr gewiss nicht leicht gefallen sein, galt es doch, unter zahlreichen Bewerbungen zum 38. Bundeswettbewerb die 12 Besten herauszufinden und ihren Einsatz mit attraktiven Geld- und Ehrenpreisen zu würdigen. A.C.