Das schlaue Füchslein, HB
Hommage an die Natur
Das scheint das Konzept der Regie zu sein, frei nach dem Komponisten und Autor dieser reizenden, gleichwohl tiefsinnigen Geschichte von menschlichen Gefühlen und tierischem Leben: Aus sparsamen Monologen entspinnen sich nicht nur eine, sondern viele Geschichten um die Schicksale aller Beteiligten. Und gespickt ist diese sich natürlich um Liebe, Leben und Tod rankende kleine Schauspieloper mit allerlei schrägen und bewegenden Momenten; schon der Auftakt inmitten der sinnlich-heiteren Ouvertüre: da schlingt sich in tollen Verrenkungen eine Artistin mit schwarzen Flügeln und grünem Trikot wie ein seltsam schillernder Vogel mit einem zum Seil gebundenen Tuch in die Höhe der Bühne. Erst am Schluss wird sie wieder auftreten – denn Anfang und Ende sind austauschbar; ihr Motto ist die Hingabe zur Natur, ihre einzigartigen Schönheiten und Fremdartigkeiten, ihre Verheißung des Immerwährenden und des stetigen Neuanfangs wahrzunehmen. Das grelle weiße Bühnenbild, einer Zirkusarena gleich, ist beweglich wie eine Rotunde und birgt unter sich den gemütlich bunten Dachsbau, aus dem das Füchslein den alten Knurrhahn verdrängt. Lieb ist hier eigentlich wirklich keiner so richtig… aber es macht Spaß, diesem verzwickten Treiben von Mensch und Tier zuzuhören , das nicht so sehr auf die Sprache, sondern vielmehr auf die hervorragende gesangliche und körperliche Beweglichkeit der Dasteller ausgerichtet ist.