Category Archives: Ernst/ Heiter

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Forever Yin forever Young, B

Eine reine Spaß- und Spielgesellschatft, die von einem Event zum nächsten jagd, wäre das wirklich so begehrenswert. Und die Partnerproble, die Alterssorgen, die Kinder und beruflichen Chancen – was ist wichtig, Kleingärtneridylle oder Fortschritt. Aber dann fährt man auf dem Gleis des Kapitalismus, den man doch eigentlich seit jeher ablehnte. Und was ist mit der neuen Einsamkeit, der Arbeitslsosigkeit, der Welt an sich? Wo steht man selbst, was erinnert man in sanfter und verschleierter Nostalgie und wie wechselhaft ist das Leben mit dem Einzelnen umgegangen… Fragen über Fragen, zum Teil mit einer Anit-Poesie persifliert, aber auch kritisch und berührend, wenn es um die Sensibilit einer neuen gesamtdeutschen Verinnerlichung geht.
Eine seit Jahren im Programm gefeierte Kuttner-Insszenierung mit viel Musik, Gesang, Drive, Humor und Hintersinn.

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Die Kunst der Komödie, OL

Das Büro des Präfekten De Caro, der mit zunehmendem Chaos auch seine Souveränität und Nerven verlieren wird, verwaltet verlässlich die wie eine Biene umherschwirrende aparte Sekretärin Giocoma Franci, die ihn vorsichtig auf seine künftigen Aufgaben vorzubereiten versucht. Eine gute Büroallianz, dieses Paar, möchte man meinen, das sich den zu erwartenden Widrigkeiten einer aufmüpfigen Gemeinde wacker entgegenstellen muss. Hagen Bähr, schon im Vorteil durch seine einschüchternde stattliche Figur und noch unverbrauchte Energie als neuer Chef der Gemeinde, richtet sich bereits auf die aufgelisteten Besucherinnen und Besucher ein…doch die sind schneller da als er glaubt, weil jäh ein Mann hereinplatzt, mit dem keiner gerechnet hatte: Und der sich vorstellt als Oreste Campese, Theaterdirektor einer acht Personen zählenden Theatertruppe, die ihr Domizil kürzlich durch einen Brand verloren hat.

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Das Schiff der Träume, B

Die Welt der Sonderlinge, der Egozentriker, der Künstler par exzellance steht hier in kleiner Riege, aber gültig für die ganze Menschheit, in Clownskostümen und Masken auf der Bühne eines imaginären Dampfers, der sie mitten hinein in den Untergang steuert. Der Untergang, den Fellini demonstriert und die er mit seinen blinden wie tauben Protagonisten demaskiert, ist der erste Weltkrieg, der an Bord der illustren Künstlergesellschaft erst bemerkt wird, als der erste Kanonenschuss auf ihr Schiff trifft. Ein Narrenschiff, für das Sebastian Brants Satire aus einer Zeit des Epochenwandels Ende des 15. Jahrhunderts mag auch in der barocken Kostümierung Pate gestanden hat.

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All das Schöne, B

Felix Theissen weiß, wie man ein Publikum fesselt, wie man Ertrinkende retten könnte, wie man latente Traurigkeit aus den Angeln hebt, so wie sein Autor es hier nach den Regeln der “Sozialen Ansteckung” aufzeigt. Aber Duncan Macmillan, dessen Erfolgsstück drei Jahre lang beim Edinburgh Festival aufgeführt wurde und danach weltweit tourte, fand auch heraus, wie man diesem sogenannten “Werther Effekt” begegnen könne und gab seine Empfehlungen an die Medien weiter. Ein sehenswerte Darbietung, leicht und schön verpackt.

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Der Impresario, OL

Die Insznierung enthält alles erdenklich Absurde, gewürzt mit guten Bonmots und passender Kritik,, die die Theaterbürokratie treffen, in der trockene Juristendiktion gegen Bühnenfreiheit und Lebendigkeit steht. Und doch ist es heutzutage schon sehr viel besser um die Freiheit der Künstler bestellt, wenn auch die Frauen noch immer um ihre Anerkennung und weibliche Würde kämpfen. Doch auch das Theater selbst kämpft um seine ureigenste Intentiion: als Überbau der Wirklichkeit das Phantastische, die Utopie vorzuführen, das, was sein könnte, aber nie sein wird, weil die Fiktion nur auf der Bühne Realität sein darf, sonst ginge beides verloren, und das Theater würde seine Wirkung und Faszination verlieren. Ein schöner Einwurf zur Poesie und Philosphie des Theaters und der Kunst schlechthin, die der Theatergott allen ans Herz legt.

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Die Liebe zu den drei Orangen, HB

Das Goethetheater hat eine phantasievolle, ebenso skurrile wie nachdenkliche Inszenierung auf die bunte Bühne mit beweglichen Sitzelementen gezaubert, mit, auf und zwischen denen die Sängerinnen und Sänger herumturnen und allerlei Kapriolen vollführen, von einem hervorragenden Orchester auf die Note genau geführt und in allen Nuancen und gefahrvollen Situationen im Wechsel der Stimmungen und Emotionen kongruent begleitet. Ein Ohren- und Augenspektakulum!

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