Herztier
von Herta Müller
Maxim Gorki Theater
Regie: Felicitas Brucker
Ausstattung: Kathrin Frosch
Dramaturgie: Andreas Koschwitz
von Herta Müller
Maxim Gorki Theater
Regie: Felicitas Brucker
Ausstattung: Kathrin Frosch
Dramaturgie: Andreas Koschwitz
Eine weitestgehend sprachlich lebhafte und mit großer Intensität vorgetragene Geschichte, die angesichts des fortgeschrittenen Bewusstseins für die unfassbaren Schrecken späterer Gräueltaten folgender Zeiten leider in dieser Version nicht mehr so erschüttert.
Dunkle Löcher, aus denen die Geister steigen, sieht man zur Zeit auch beim “Hamlet” am Deutschen Theater. Ist wohl in Mode, solch Bühnenbild. Allerdings für die vier Darstellerinnen, hier gleich Gertrud in vierfacher Ausgabe und zugleich Erinnerungsbildnisse der Großmutter und Schwestern, ist dieser zerklüftete Bühnenboden ein ewiger gefährlich wirkender Balanceakt, während sie in die Vergangenheit blicken.
Was unser Interesse an Friedrich ausmacht, ist unser Mitleid für einen jungen Menschen in einer Horrorwelt, ist aber auch unsere Fassungslosigkeit über Angriffskriege, die zwar schlesische Bergwerke und hohe Gewinne einbrachten, zugleich abertausende Gefallene und unzählige armselige Arbeiter, deren Lohn nicht ausreichte, um ihre Familien zu ernähren.
Der Schauspieler Michael Mendl (“Schlafes Bruder”) im wunderbar wallenden Zauberermantel – wie überhaupt sämtliche Kostüme eine prachtvolle, glänzende Augenweide darboten – Mendl also führte mit rauchig-kraftvollem Timbre durch die mit Tanzwirbel und Akrobatik gespickte Handlung, wobei sowohl seine eigene Vorgeschichte als auch die weiteren Etappen nur angerissen wurden, und alles eher den Eindruck vermittelte, dass vordringlich die Songs der Sänger im Vordergrund dieser lockeren Revue standen und die Artus-Sage nur ein Mittel zu eben diesem Zweck darstellte.
von Kasimir Edschmid
Hans-Otto-Theater Potsdam
Regie: Carsten Kochan
Bühne: Matthias Schaller
Kostüme: Jessica Karge
Dramaturgie: Michael Philipps