Verständlich wird die inszenatorische Absicht erst im Hinblick auf die Herkunft des Regisseurs und des Textgebers. Beide sind Ungarn, der eine Jahrgang 1954, der weiß, von welcher Diktatur er spricht, und auch der andre (Marton), Jahrgang 1975, kennt die “alte Zeit” der grausamen Unterdrückungsmethoden und politischen Zwänge aus eigenem Erleben und dem seiner Eltern. Und er hat Zersetzungsregiekunst bei Marthaler in Zürich gelernt. Für beide also ist dieses Theaterspiel außerordentlich politisch. Aber weder der ausgezeichnete Pianist (Jan Czajkowski) noch der Trompeter Paul Brody können hierzu einen überzeugenden Beitrag liefern, noch die abscheulich gekleidete Violinistin, die ihr Instrument in wahrhaft furioser Steigerung in eine Musik hinüberführt, die ähnlich schmerzt wie das abschließende Inferno eines schmerzhaft über das Bühnengeschehen hinweg dröhnende Kampfgeschwader vom Tonband, das mit der neuen Diktatorin die “alte!” Ordnung wieder herstellen wird.