Category Archives: Regietheater

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Der Preis der Habgier, B

Ein Alptraum eines modernen Goldgräberdramas, das sich ziemlich kaugummiartig über zwei Stunden hinzieht, die letztlich doch der dramaturgischen Struktur entbehren und den Spannungsbogen vermissen lassen, wie man es noch von den alten amerikanischen realistischen Psycho- und Gesellschaftsdramen eines Miller, O’Neills oder Williams gewohnt ist, in denen die Menschen einander ebenso hartnäckig zerstörten, wie bei den neuen Dramatikern, aber ihre Motive waren vielschichtiger.

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Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran

Ilja Richter versucht in einem atemberaubenden Tempo den Drahtseilakt zu vollziehen, beide Rollen – die des weisen „Arabers“ und die des sträflich vernachlässigten unglücklichen kleinen Jungen – mit aller Herzensgüte und Chuzpe einer in sich ruhenden Persönlichkeit und im Wechsel mit der unruhigen Wachheit des frühreifen Momo zu spielen.

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Mein letzter Seufzer

Was den Schauspieler Brandauer aber in erster Linie an den Erinnerungen Bunuels faszinierte, war wohl dessen Selbstironie, gepaart mit einer eher gleichmütigen Akzeptanz für die unvermeidbaren Schläge, die das Leben für jedermann auszuteilen bereithält. Ein Sinnenmensch im Geiste Epikurs, ein Bonvivant, ein Frauenverehrer, ein Liebhaber der Schönheit und des guten Lebens schlechthin, ein Freund des Alkohols, des Tabaks und des guten Essens.

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Lola

Den spannenden Auftakt liefern Rita Feldmeier, nancenreich in ihrem zur zweiten weiblichen Hauptrolle ausgeformten Nebenpart, sowie Bernd Geiling als steifer Baudezernent, ein Typus, wie er in allen – alten und neuen – Kommunalverwaltungen zuhause ist und Eddie Irle als sensibler Poet und Sachbearbeiter Esslin, ein ergebener Diener mehrerer Herren und der geprügelte Schoßhund einer ganz bestimmten Dame, nämlich der begehrtesten Hure am Platze, Lola.

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Der Kontrabass,B

Kienast ist als Vertreter dieser merkwürdigen Kaste der Kontrabassisten ein kraftvoller, niemals weinerlicher Verlierer, der sich seit undenklichen Zeiten aus sehr verschiedenen, vor allem trotzigen Gründen für dieses unhandliche Instrument entschieden hat, mit dem er im Staatsorchester jeden Tag seine vorgeschriebene Zeit abstreicht, immer in der hintersten Ecke sitzend, kaum gesehen, kaum gehört, und so einsam wie man es sich kaum vorstellen kann.
Das ist ergreifend, doch mit sehr viel Witz und Sarkasmus gewürzt, mit durchaus realistischen Beobachtungen und logischen Lebensanalysen.

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