Der Sohn, B
Exemplarisch wird hier “der Sohn” in einer schnellen Szenenabfolge vorgestellt, intensiv gespielt von Darstellern, die das Anliegen des Autors zu ihrem eigenen, wie auch zum Anliegen der Zuschauer machen. Damit erfüllt das Theater eine verantwortungsbewußte Aufgabe: eine jugendliche Depression in ihren tiefverwurzelten emotionalen Facetten transparent werden zu lassen; den Umgang der mehr oder minder hilflosen Erwachsenen mit der “null Motivation” des Sohnes sensibler zu machen. Außerdem kommt für den aus der Welt gefallenen Nicolas das nicht verarbeitete Scheidungserlebnis seiner Eltern hinzu, das ein so in sich verirrter Mensch wie dieser sanfte, sich auch körperlich verbiegende Junge nicht begreifen kann. Ein Appelll an alle Erwachsenen, diesen oft als pubertären Ausfall beiseite geschobenen seelischen Zustand in einer tieferen Verunsicherung zu suchen.