Das weite Land
Das „fremde Land“ offenbart die “dunklen Pfade”, die Menschen aus der Tiefe ihres Unbewussten beschreiten, um sich und anderen Schaden zuzufügen. Das könnte man durchaus als scharf skizzierte Gesellschaftsanalyse inszenieren – Schnitzler selbst bezeichnet sein Werk sogar als “Tragikomödie”! Doch leider lässt diese Inszenierung beide Aspekte vermissen. Es mangelt ihr an Tragik wie an Komik, an Gewürzen jeder Art. Sie fesselt nicht, fasziniert nicht, stimmt weder heiter noch traurig. So fragt man sich, warum eine doch eigentlich recht tiefgründig angelegte Geschichte aus dem Zeitgeist der realistischen Dramenkultur eines Tschechow, Ibsen und Strindberg sich so mühsam, ohne Höhe- und Tiefpunkte, über die langweilige Bühne dahinschleppen muss, obwohl sich alle Darsteller so gewaltig ins Zeug legen