Buddenbrooks, OL
In der Inszenierung überträgt sich die fröstelnde Atmosphäre spannungsgeladen im Fortschreiten des imperialen Untergangs dieser Familie. Die Entwicklung wird in großen Sprüngen vorangetrieben, schließlich will das Jahrhundertwerk Thomas Manns, der in dem 1901 erschienenen Meisterwerk Anleihen an die eigene Familiengeschichte machte, in gut drei Stunden über die Bühne gehen. Beinahe geisterhaft, weder greifbar noch be-greifbar bleibt für den Zuschauer, der ja bereits alles im Voraus weiß oder doch ahnen kann, wie blind diese bemitleidenswerten Menschen ihrem tragischen endenden Weg folgen müssen, weil sie unfähig sind, sich aus den alten Strukturen, dem Gefängnis ihrer Erziehung und den gesellschaftlichen Regeln und Zwängen, zu befreien.