Category Archives: Klassik/ Moderne

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Pique Dame, HB

Oper in drei Akten und sieben Bildern von Peter I.Tschaikowsky, Text von Modest I. Tschaikowsky nach der Novelle von Alexander Puschkin, Uraufführung 1890 in St. Petersburg in russischer Sprache mit deutschen Übersetzungen Theater am Goetheplatz, 2023, HB Musikalische Leitung: Yoel Gamzou, Regie: Armin Petras, Bühne: Julian Marbach, Kostüme: Patricia Talacko, Dramaturgie: Frederike Krüger, Licht: Norman Plathe-Narr mit: German, ein Offizier: Luis Olivares Sandoval; Die Gräfin: Renée Morloc; Lisa, ihre Enkeltochter: Nadine Lehner; Polina, ihre Freundin: Ekaterina Chayka-Rubinstein; Graf Tomski: Elias

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Tagebuch eines Wahnsinnigen, B

Samuel Finzi ist der rechte Mann für dieses wunderbare Szenario einer Selbstreflexion, die eine ganze Epoche und eine Gesellschaft in all ihren Facetten spiegelt. Er ist der kleine, unbedeutende Bürolehrling, der buckelt und dienert und kuscht, die rechte Wange hinhält, nachdem die linke schon geschlagen wurde, Und er wird daran glaubhaft irrsinnig. Dass dies Drama fast immer zum Lachen ist, liegt natürlich am grandiosen Aufbau dieser Geschichte sowie an der tiefgründigen Dramatik, die Gogol seinen Stücken als erfahrener Theatermann verleiht. Aber es liegt natürlich auch an der Persönlichkeit eines Schauspielers, wie er diese Gesellschaft, die ja geradezu zum Wahnsinnigwerden auffordert, mit allen künstlerischen Fähigkeiten im Rampenlicht entblößt.

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Ödipus, B

von Maja Zade Regie Thomas Ostermeier Uraufführung Schaubühne am Lehniner Platz, Berlin, 2023 Mit: Caroline Peters, Isabelle Redfern, Renato Schuch, Christian Tschirner, Bühne: Jan Pappelbaum, Kostüme: Angelika Götz, Musik: Sylvain Jacques, Video: Mathias Schellenberg, Thilo Schmidt, Dramaturgie: Maja Zade, Licht: Erich Schneider, Koproduktion mit dem Athens Epidauraus Festival Denn ungeheuer ist der Götter Wille Ein großer heller Raum mit einer modernen Küchenfront; Dahinter eine hübsche Frau am Saftmixer, daneben, davor, dahinter ein furioser Mensch, cholerisch schreiend, diskutierend: der Bruder der

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König Lear, B

von William Shakespeare Übersetzung und Bearbeitung von Thomas Melle Eine Produktion des Renaissance Theaters Berlin, Premiere 2021, Wiederaufnahme 2023 Regie: Guntbert Warns, Dramaturgie: Joachim Flicker; Bühne: Momme Röhrbein, Kostüme: Wicke Naujoks, Angela Sujek, Anfertigung, Musik: Harry Ermer; Lichtgestaltung: Gerhard Littau mit: Lear, König von Britannien und Frankreich: Felix von Manteuffel; Goneril: Catrin Striebeck, Regan: Jaqueline Macaulay; Graf von Gloucester: Klaus Christian Schreiber; Edmund: Matthias Mosbach; Edgar: Moritz Carl Winklmayr; Graf von Kent/Narr: Michael Rotschopf; Oswald: Martin Schneider (Gonerils Haushofmeister) Bittere

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Iwanow, B

Diese Gesellschaftssatire spielt in der Gegenwart, und man glaubt es kaum, ist einfach so aus alten russischen Zeiten geschickt transferiert. Was unterscheidet die Menschen von damals und heute? In ihrer Sehnsucht nach Anerkennung, Wohlstand, Erfolg, einem bessern Leben, das sie aus ihrer Wohlstands-Langeweile und vom monitärem Mangel erlöst? Aber dazu müßten sie sich ja bewegen, den Ball, der ihnen zugespielt wird, mit Geschick und Klugheit parieren und über die Hürde bringen. Netzroller plumpsen ohne Erfolg am Netz herunter und bewirken rein gar nichts, nur Minuspunkte. Dass alles so passend mit schwarzer Komik angefüllt ist, stößt bei den leider mehr auf scharfen Witz abbonnierten Berlinern natürlich auf Granit. Schade drum. Wer die Feinsinnigkeit des nordischen und englischen Humors liebt und den treffsicheren Sarkasmus auch als kritische Aufforderung sieht, die darin verborgene Kritik an den Zeitgeist zu verstehen und nicht als Angriff auf das hehre Genre des Dramas, wird dieser Inszenierung mit Tchechows zeitnaher Intention gewiss mit Lust und Freude folgen. A.C.

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Macbeth, B

Die Wiederaufnahme von “Macbeth” ist ein unglaublich intensives Bühnen-Inferno, in dem Menschen einander verraten und töten, quälen, verführen, verachten, wo das Morden Lust und Pein zugleich ist, wo die Machtgier Blutrausch gebiert, wo die letzte menschliche Regung – nämlich die Angst vor der eigenen Ungeheuerlichkeit – im Wahnwunsch der absoluten Macht verloren gegangen ist. Und dieses Phänomen ist ewiglich; denn die klassische griechische Mythologie erzählt uns von Anbeginn der Welterschaffung ebendies: Macht, Mord, Kampf, Untergang und Neubeginn. Und das Rad der Geschichte dreht sich unaufhörlich. Denn die olympischen Götter hatten die Welt und die Menschen nach ihrer Vorstellung und nach ihrem Bilde geschaffen!

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