Category Archives: Regietheater

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Rot

Dominique Horwitz verkörpert den Maler Mark Rothko, einen psychopathischen Exzentriker, bis an die eigene Kraftgrenze. Er raucht pausenlos, trinkt, prügelt, schreit und tobt dermaßen explosiv und unbeherrscht, dass man ihm eigentlich eine Zwangsjacke anlegen müßte. Dass sein Schüler Ken – hervorragend Benno Lehmann – sich das alles gefallen läßt, mit zunehmender Selbstsicherheit aber die ebenso intelligenten wie eigensinnigen statements des Meisters über Gott, die Welt, die Kunst im Allgmeinen und andere Künstler im Besonderen mit provozierenden Argumenten herausfordert, macht den Spannungsbogen in diesem pointenreichen, vibrierenden Stück aus.

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Mutters Courage

George Tabori hatte seine Erzählung – die fast unglaubliche Überlebensgeschichte seiner Mutter Elsa (1889 – 1963) – bereits 1979 in ein Theaterstück verwandelt und mit Hanna Schygulla als Elsa Tabori in den Münchner Kammerspielen uraufgeführt. Der Film, der in britisch-österreicher Co-Produktion 1994 entstanden ist und 1995 uraufgeführt wurde, ist eine weitere Adaption dieses Stoffes. Michael Verhoeven schrieb das Drehbuch und führt auch Regie

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Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran

… Das Geheimnis, Menschen zu gewinnen, hat der weise „Araber“, wie er in seinem Viertel genannt wird, dem Jungen schon lange verraten; wie ein freundliches (echtes) Lächeln den anderen zuweilen ebenfalls zur Freundlichkeit bekehrt, wie man einer Dame Komplimente macht (und in Frankreich ist jede Frau eine Dame und eines Kompliments wert!), dass man nur wirklich das behalten kann, was man verschenkt, dass Liebe einem nicht genommen werden kann, weil man sie selbst besitzt , dass aber auch Verlust zur Liebe gehört, und dass man das Glück nicht für sich alleine gepachtet hat und so weiter und so weiter…

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Crusoe

Es bleibt ein Rätsel, das nicht zufrieden stellt, obwohl sich Denis Larish bemüht, die Facetten dieses Untergehens gut zu skizzieren. Aber da bleibt eine dramaturgische Distanz in ihm und zu uns, eine Entfremdung, die nicht überbrückt werden kann, solange er aus seinem inneren Gefängnis keinen Ausweg findet. Und das ist die Geschichte von Tournier: Robinson als der einsame Mensch, der auf sich selbst zurückgeworfen wird abseits oder inmitten einer -Müll produzierenden – Gesellschaft, die vor Aktivitäten zu bersten scheint, aber keine wirklich sinnvolle Aufgabe mehr erfüllt, nämlich sich um die Mitmenschen zu kümmern.

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