Eisler on the Beach,B
Wer sich bisher nicht mit Eisler beschäftigt hat und nun vor dieser turbulenten Aufführung steht, die sich auf mehreren bühnentechnischen Ebenen sowie im inhaltlichem Wechsel zwischen den Zeiten und Orten bewegt, erfährt nur bruchstückhaft (zuweilen in sehr alberner Posierung) Genaues über Eislers Jahre in Österreich, Amerika und zuletzt Ostberlin, die Umtriebe seiner Geschwister, die Lösung von den familiären Banden und wie er seinen eigenen Weg im Kommunismus sah. Die zahlreichen Videoeinschübe, die seinen Lebensweg aufzeichnen, sind hübsch in ihrer Dreidimensionalität, ein spielerisches bühnenwirksames Beiwerk, setzen auch einige humorvolle Akzente, tragen aber eher zur Verunsicherung in dieser collagenhaften Inszenierung bei. Von den an der Bühnenseite drapierten Musikern in Kampfanzügen ertönt die bissige, schmissige Kampfmusik, die wir von Bert Brechts Theater kennen, und die ein gewaltiges Potiential an revolutionärem Pathos übertragen. Das ist das Beste.