Der feurige Engel
Nach 40 Jahren wieder in Berlin angekommen, reißt das Stück das Publikum zwar nicht von seinen Sitzen, aber am Ende doch zu frenetischem Applaus hin – Gott und dem flammenden Engel sei’s gedankt, man hat das Gefühl, Romantik und Psychotik sind spannend in eine schwer von Dissonanzen durchkomponierte Seelenlandschaft verpackt, die der Bühnensprache entspricht : verwirrend, sehnsüchtig, zupackend, aufschreiend, exessiv-bedrohlich, und dann wieder zärtlich-irreal verträumt. Eine ganz große physische und gesangliche Leistung der jungen Svetlana Sozdateleva, die zudem mit einer aussdrucksstarken Gebärden-und Körpersprache ihre innere Zerrissenheit in Töne verwandeln und uns anderthalb Stunden lang fesseln und bezaubern kann.