Monthly Archives: Juni 2012

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Gertrud

Dunkle Löcher, aus denen die Geister steigen, sieht man zur Zeit auch beim “Hamlet” am Deutschen Theater. Ist wohl in Mode, solch Bühnenbild. Allerdings für die vier Darstellerinnen, hier gleich Gertrud in vierfacher Ausgabe und zugleich Erinnerungsbildnisse der Großmutter und Schwestern, ist dieser zerklüftete Bühnenboden ein ewiger gefährlich wirkender Balanceakt, während sie in die Vergangenheit blicken.

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Fräulein Julie

Der Aktualitätswert dieser Fabel liegt in zweierlei Aspekten: in der Frage, ob das Problem der Gleichheit jemals gelöst werden kann und, was und wem es zum Vorteil gereicht, wenn eine Gesellschaft keine Unterschiede mehr kennt, sondern als gleichförmige Masse dahinschwimmt? Müssen Unterschiede sein, wann und wo, und muss der Mensch nicht mit Ungleichheit leben, sofern sie nicht gleich Ungerechtigkeit ist?

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Excalibur,B

Der Schauspieler Michael Mendl (“Schlafes Bruder”) im wunderbar wallenden Zauberermantel – wie überhaupt sämtliche Kostüme eine prachtvolle, glänzende Augenweide darboten – Mendl also führte mit rauchig-kraftvollem Timbre durch die mit Tanzwirbel und Akrobatik gespickte Handlung, wobei sowohl seine eigene Vorgeschichte als auch die weiteren Etappen nur angerissen wurden, und alles eher den Eindruck vermittelte, dass vordringlich die Songs der Sänger im Vordergrund dieser lockeren Revue standen und die Artus-Sage nur ein Mittel zu eben diesem Zweck darstellte.

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Ewig Jung,B

Und wie diese kleine, von einem langen Leben aufgezehrte und gezeichnete Gemeinschaft aufzublühen vermag, ihre schlackernden, verkrüppelten Gliedmaßen wieder auf die Reihe und das Gedächtnis für einige Zeit in Schwung bringt, noch einmal ein Anflug von Lebendigkeit in die bleichen, verzerrten, müden Mienen zurückkehrt, die Lust an kleinen Bösartigkeiten und später Erotik erwacht, das ist schon eine rabenschwarz-fröhlich gelungene Theatermixtur.

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