Category Archives: Klassik/ Moderne

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Othello, DT

Man hat es vorab im Magazin des Deutschen Theaters lesen können, was sich die Regisseurin Jette Steckel bei dieser ungewöhnlichen Interpretation des klassischen Eifersuchtsdramas alles gedacht hat. Verstehen muss man es nicht. Bevor nun das hinterlistige Spiel des Intriganten Jago beginnt, der auf die Position des Feldherrn versessen ist, muss man erst einmal festhalten, dass hier ein sehr, sehr junges Ensemble eine sehr, sehr alte Geschichte und eine psychologische Analyse menschlichen Abgrunds spielen will, der seinesgleichen in der Weltliteratur sucht.

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Othello Schaubühne

Liebe und Leidenschaft, Hass, Rache und Intrigen bis hin zum Mord, das sind die Themen der großen Tragödien – wie im richtigen Leben so auf der Bühne, wo die unsterblichen Dramen William Shakespeares uns die Ungeheuerlichkeiten vor Augen führen, zu denen Menschen seit jeher fähig waren. In der Schaubühne hat jetzt Thomas Ostermeier die Geschichte des infamen Verrats des Fähnrichs Jago an seinem General Othello und dessen liebreizender Frau Desdemona inszeniert, die zur Zerstörung einer großen Liebe und zur Vernichtung gutgläubiger Freunde führt. Ostermeier hat seine Inszenierung um ein besonderes, gleichwohl passendes Element bereichert: Schauspieler und Musiker sitzen mit den Füßen im Wasser, und dann und wann fällt oder wird jemand in die dunkle Brühe hinein gestoßen, je nach Temperamentsausbruch und Textvorgabe.

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Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui

Mit der Charakterformung der sich an diesem Abend sicht- und hörbar steigernden Schauspieler zeigt diese ansonsten eher harmlose Aufführung – vor einer ebenso einfachen wie überzeugenden, aus weißen Kisten zusammengefügten Hochhauskulisse- die gefährliche Zwiespältigkeit, die den schizophrenen Machtmenschen kennzeichnet: Eine gut getarnte Grausamkeit als permanter Rachezug gegen eine subjektiv erlebte, unerträglliche Minderwertigkeit.

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Die Dreigroschenoper, B

Ein einzigartiges Kunstwerk des Theaterzauberers Harold Wilson. Man bleibt zwar innerlich distanziert und vorwiegend amüsiert, ist aber letztlich doch von dieser ungemein exakten Szenenfolge, der ausgefeilten Darstellung und vor allem dem frischen musikalischen Schwung, der alle die wunderbaren alten Songs wieder auferstehen läßt, mächtig beeindruckt! Das ist an sich schon ein kleines Wunder und beweist einmal mehr, wie gut es einem Werk tut, es nur rein äußerlich zu verstärken, seine Elemente herauszufiltern und Wort und Ton Treue zu garantieren.

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