Ein großer Aufbruch, OL
Magnus Vattrodt, Jahrgang 1972, ist ein deutscher Schriftsteller, der vor allem durch Drehbücher für ARD-Tatort-Krimis sowie den Grimme-Preis bekannt wurde. Das ist schon einmal äußerst verwunderlich. Denn dermaßen schwere Themen wie Tod und Gott können eigentlich nur angelsächsische oder amerikanische Autoren mit so leichter boulevardesker Hand verfassen, wie diese von Witz und Sarkasmus und sehr viel Empathie durchdrungene Geschichte von dem Pensionär Holm, der beschlossen hat, demnächst in der Schweiz Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen und nun seine unwissende Familie und Freunde zu einem letzten Mahl eingeladen hat. Und es gelingt dem Regisseur Christoph Roos und seinem brillianten Schauspielerteam, den Charme dieses existenziellen Spiegelbildes treffsicher zu verdeutlichen, allen Pointen und allen schwerblütigen Szenen gleichermaßen gerecht zu werden, wie man es bei bisherigen Verfilmungen dieses Stückes vermisste.