Die Biografie der Familie Jaschi beginnt nach der Zarenermordung mit der Begeisterung der Bolschewiken für Lenin, folgt der Schreckensherrschaft Stalins und seiner Mitläufer bis zu seinem Tode, dem gefährlichen Chaos um und mit Chruschtschow, gefolgt vom Hardliner Breschnew, umgarnt von deutschen Politikern, dann Gorbatschow, der nicht als Weltenretter, sondern den Georgiern als Wolf im Schafspelz in bitterer Erinnerung geblieben ist und dann, unberechenbar auch Jelzin. Und nach dem kurzen Aufatmen für die sowjetischen Länder, ihrer völligen Überforderung, von heute auf morgen in die Demokratie einzutreten, ohne im Besitz des Türöffners zu sein, wieder mit Aufständen, Krieg und Hunger und Existenznöten belastet, kämpfte sich dieses Georgien abwartend und verunsichert durch die Zeiten – bis zum heutigen Tage zwischen den Fronten stehend.
Der Sohn und Beschützer der Familie Jaschi, der Marineoffizier Kostja, sieht kurz vor seinem Tod und nach verlorenem ideologischen Vertrauen in die Politik der Sowjets, mit großer Klarheit und Traurigkeit, wie unentschlossen, bequem und gutgläubig sein Land allen Diktatoren gefolgt ist, aber auch, wie hilflos es als Anhängsel im Süden des großen Reiches seine Rolle akzeptieren musste: zu klein, um selbst in das Geschehen erfolgreich eingreifen zu können, zu groß, um übersehen zu werden. Ein dramatisches Familienepos über ein Jahrhundert. Nach sieben Generatonen Stagnation liegt nun alle Hoffnung einer neuen Zukunft bei der jungen Brilka, die voller Übermut, Verwegenheit, selbstgewiss und energisch zwischen den Welten lebt. A.C.