Monthly Archives: Januar 2014

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Venus im Pelz, B

Auch “dass Liebe gelernt sein will“ ist nicht mehr als eine Binsenweisheit, und so bleiben viele Fragen offen, wenn der Vorhang fällt. Aber: toller und gerechter Beifall für Annika Mauer und Michael von Au, die auf einer sparsam dekorierten, aber effektvollen Bühne mit der Handlung entsprechendem Donnergrollen und grellem Blitzgewitter durch ein erotisch versklavtes Beziehungschaos toben. A.C.

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Der feurige Engel

Nach 40 Jahren wieder in Berlin angekommen, reißt das Stück das Publikum zwar nicht von seinen Sitzen, aber am Ende doch zu frenetischem Applaus hin – Gott und dem flammenden Engel sei’s gedankt, man hat das Gefühl, Romantik und Psychotik sind spannend in eine schwer von Dissonanzen durchkomponierte Seelenlandschaft verpackt, die der Bühnensprache entspricht : verwirrend, sehnsüchtig, zupackend, aufschreiend, exessiv-bedrohlich, und dann wieder zärtlich-irreal verträumt. Eine ganz große physische und gesangliche Leistung der jungen Svetlana Sozdateleva, die zudem mit einer aussdrucksstarken Gebärden-und Körpersprache ihre innere Zerrissenheit in Töne verwandeln und uns anderthalb Stunden lang fesseln und bezaubern kann.

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Caravaggio

Die Ballerinen dürfen mal als fröhliche römische Partymädchen übermütig das Terrain erobern oder wie Paulina Semionova als seine Muse den armen Caravaggio liebkosend von seinen schrecklichen Visionen erlösen, mit denen ihn dann wieder eine andere – Beatrice Knop – als biblische Rächerin traktiert. Der großartige Michael Banzhaf und die zauberhaft grazile Shoko Nakamura zeigen ein derart zärtliches Intermezzo, dass es Malakhov, respektive, Caravaggio, nicht schwer fällt, sich in diese amouröse Ménage à Trois einbeziehen zu lassen. Szeneneinfälle, Capriziosi, Flüchtigkeiten. Im richtigen Leben waren es wohl die Dirne Lena und ihr Geliebter Ranuccio, mit denen der Künstler sich einließ!

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Angst

Musik ist von Grund auf ein Medium der Gefühle: was läßt sich nicht alle ausdrücken in Oratorien, Liedern, Arien, symphonischen Kompositionen, was läßt sie uns erahnen an Tiefe und Hingabe, wie läßt sie uns teilhaben an Verzückung und Glück, genauso an Leid und Schuld; sie spendet Trost und bereitet Vergnügen – und sie kann, wie in dieser jetzt in zwei Aufführungen ( wieder am 18.1.09) zu sehenden und zu hörenden szenischen Chorbearbeitung auch als Therapeutikum wirken – zunächst verwirrend, jedoch nach und nach heilend, gegen Ängste, gegen Furcht, gegen unterdrückte Traumata, gegen neue Musik!

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