Category Archives: Regietheater

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Klamms Krieg

Noch immer steht “Klamms Krieg” auf den Spielplänen der Theater – und dieses Stück ist so aktuell wie nie! Leider. Und man könnte und sollte sich fragen, ob denn unsere Gesellschaft nicht endlich aus ihren Fehlern zu lernen bereit ist, warum Bildung gern als schlagkräftiges, werbewirksames Wort von Politikern in eigener Sache benutzt wird, es aber nur Konkurrenzdenken und Feindschaft gebiert. Dresden und Berlin wie alle anderen Städte, die vor beinahe anderthalb Jahrzehnt dieses Bild des unendlichen Klassenkampfes aufgriffen, versuchten mit einer realitätsnahen Inszenierung zu überzeugen. Aber ihr Mühen war, so scheint es, wohl vergebens. Auch richten sich die Aufführungen zumeist nur an die jungen Theaterbesucher – warum eigentlich?

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Herkunft, HB

Das Leben scheint eine kalte würgende Kette ohne Ende zu sein.

Was uns in dieser Romanadaption so bedrückend und eindringlich nachfolgt, ist die Qualität der Schauspieler, die so voller Vitalität, voller Temperament, Liebes- und Leidensfähigkeit sind, dass sie ihren Autor Lügen strafen. Ihre Protagonisten, die sie in wechselnden Rollen darstellen, sind lebendige, liebenswerte Menschen, die jedoch an den Aufgaben ihres persönlichen Schicksals in drei Generationen scheitern.

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Die Zehn Gebote, HB

In zehn Monologen, einige auch sind zu Dialogen erweitert, werden die zehn einstündigen Filme auf drei Stunden Bühnenfassung verdichtet, ohne Kulisse, auf leerer, nur mit Licht gestylter Bühne, die sich jedoch imaginär mit tragischen Lebensgeschichten füllt. 10 Gebote stehen im Raum, und die Schauspieler lassen in 10 Schicksalen die Ohnmacht von Menschen transparent werden, die gegen ihr Schicksal keinen Widerstand leisten konnten.

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“Nichts. Was im Leben wichtig ist”, HB

Der Mensch versteht sich selbst nur im Erleben seiner selbst.”Nichts” ist das letzte Wort in Schopenhauers Hauptwerk. Friedrich Nietzsche übernimmt und erweitert Schopenhauers Nihilismus, und der Existenzialismus versucht später, zu beweisen, dass der Mensch sich selbst über seine Erfahrung bestimmt. Aber was Janne Teller hier anspricht, ist mehr als nur Philosophie, und was das Moks Theater dazu bringt, diese Erzählung vom Buch auf die Bühne zu verlagern, ist der Versuch, jungen Menschen von einer Wut zu erzählen, die sich ihren grausamen, konsequenten Weg bahnen kann, wenn man ihnen unreflektiert nimmt, was sie nicht begreifen und nicht verkraften können.

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Aus der Mitte der Gesellschaft, OL

Angekommen im Nirgendwo. Und wie wieder herausfinden aus der Unsicherheit, zu sich selbst, zu einer neuen Bewußtseinslage, zu einer Veränderung des eigenen Lebensstils, um damit vielleicht auch als Vorbild für die anderen zu dienen? Geht das: Beispiel sein, einen anderen Weg einschlagen, Trägheit und Depression hinter sich lassen und sich mit einer neuen Werteskala noch einmal neu orientieren? Vielleicht ist das die Hoffnung, die hinter diesen intelligenten Wortgeflechten steckt, die uns an unsere eigene Handlungsfähigkeit erinnern wollen.

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Die Firma dankt, B

Eine scheintbar total meschugge Mannschaft stellt sich auf amerikanische Business-Verhältnisse ein: man wird eingestellt, arbeitet für kurz oder lang an einem Produkt bis die Sache erledigt ist, man duzt seine Chefs und Mitarbeiter, feiert Parties miteinander, zwanglos und fröhlich – und dann gibt es den Abschiedskuss. Hire and Fire – die Devise ist bekannt; Hübner treibt sie in diesem Stück auf die Spitze, und die Schauspieler der Vaganten spielen diese Farce so fies und durchsichtig wie sie auch gemeint ist. Wer nicht mitmacht, bleibt draußen. So einfach ist das in unserer schönen neuen globalen Arbeitswelt.

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