Die Krönung der Poppea, HB
Eine außerordentliche Inszenierung, leider nur in dieser Besetzung und daher nur zwei Monate lang im Programm. Wer diese fein abgestimmte, dekorativ-moderne Inszenierung und das bizarre, leichtfüßig daherkommende – und, ja, wenn man den akrobatisch sich verrenkenden Amor betrachtet – dahergesprungene Spiel vor ein paar Palmen auf nackter dunkler Bühne mit spielfreudigen Sängern und Musikern anschauen und hören konnte, so muss man sich doch fragen, ob nicht die ganz alte Musik zu den schönsten Erbstücken dieses Genres zählt. So, wie Monteverdi und sein begnadeter Poet Busenello ein musikalisches Drama von subtiler Brutalität und mit geschichtlich nicht zu beschönigenden Charakteren der schlimmsten Psychopathien vorstellen, die ein großes Reich zugrunde regierten bis neue Despoten aus der Asche wieder auferstanden, ist das alles eigentlich weder amüsant noch unterhaltend. Eigentlich…