La Dame Blanche, OL

von François Adrien Boieldieu (1775 — 1834) Opéra comique en trois actes
Libretto — Eugène Scribe
In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Oldenburgisches Staatstheater, 2015

Musikalische Leitung des Oldenbrugischen Staatsorchesters: Vito Cristofaro, Regie: Nadja Loschky, Bühne: Daniela Kerck
Kostüme: Gabriele Jaenecke, Licht: Ernst Engel, Chor: Thomas Bönisch

mit: Timasz Wija (Gaveston), Valda  Wilson als Anna, Nicola Amodio als George BRwon, Philippp Kapeller als Dikson, Anna Avakian als Jenny, Yulia Sokolok als Margarethe, peter Kellneer als MacIrton, Karla Trippe als Komissarin, Lucas Feder hen als ihr Assistenz, ulie Günzel als kleien Anna und Max Leonard Friedrich als der kleine Julius. Der Opernchor und die Statisterie des Oldenburgischen Staatstheaters.

 

 

(«Kalif von Bagdad», «Weisse Dame») und einer Freimaurerkantate für die St. Petersburger Loge «Les Amis Réunis».

„Das ist Reiz, das ist Humor!”, begeisterte sich Carl Maria von Weber, nachdem er 1826 eine Aufführung von ,La dame blanche‘ in Paris erlebt hatte.

Boieldieu erhielt seine frühe musikalische Erziehung besonders durch Charles Broche, den Organisten der Kathedrale von Rouen. 1796 ging er nach Paris (Bekanntschaft mit Luigi Cherubini), wo er 1798 Klavierlehrer am Conservatoire wurde. Von 1803 bis 1811 war er Hofkomponist in Sankt Petersburg. 1817 wurde er Professor für Komposition am Conservatoire de Paris.

Er war ein Meister der Opéra comique. Seine über 40 Opern und Vaudevilles

  • in Pariser Theatergenre mit Gesang und Instrumentalbegleitung, das in den 1840er Jahren den Höhepunkt seiner Beliebtheit erreichte.
  • ein Genre des US-amerikanischen (vor allem New Yorker) Unterhaltungstheaters seit etwa 1860, das gegen 1900 am populärsten war.

Diese drei Bedeutungen gehen ineinander über: Schon das Vaudeville als Liedgattung im 16./17. Jahrhundert kann ein Charakteristikum von Theaterstücken sein, in die es eingelegt ist. Das Vaudeville als Theatergattung des 19. Jahrhunderts kann stets noch Vaudevilles als Lieder im alten Sinne enthalten. Und das französische Vaudeville als in sich geschlossenes Theaterstück kann in den Produktionen der Music Halls nach 1850 in jene revueartige, lose Folge von Musik-, Tanz- und Akrobatiknummern übergehen, die das amerikanische Vaudeville charakterisiert.

(besonders Zoraime et Zulnar, 1798; Der Kalif von Bagdad, 1800; Jean de Paris, 1812; Die weiße Dame, 1825) zeichnen sich durch reiche flüssige Melodik und rhythmische Lebendigkeit aus. Er schrieb auch Kammermusik, ein Klavierkonzert und Romanzen. Das Harfenkonzert C-Dur schuf er wahrscheinlich im Jahr 1800 unter dem Einfluss und der Bekanntschaft zu Sébastien Érard, jenem Instrumentenbauer, der sein handwerkliches Können nicht nur für das Klavier, sondern auch für die Harfe verwendete. Erard arbeitete zu dieser Zeit wohl schon an der Doppelpedalmechanik der Harfe.

 

Was ist nur passiert auf Schloss Avenel? Der rechtmäßige Erbe ist spurlos verschwunden, der zwielichtige Verwalter wittert die günstige Gelegenheit, sich das Schloss mitsamt dem Grafentitel unter den Nagel zu reißen, ein unbekannter Soldat taucht auf, der im Krieg sein Gedächtnis verloren hat, und zu all dem soll auch noch die Weiße Dame gesichtet worden sein, die sich stets in äußerst schicksalsträchtigen Momenten zeigt!
Spannend wie ein Krimi ist diese Opéra comique, die zu ihrer Entstehungszeit zu den Highlights ihres Genres gehörte. Boieldieu bezieht sich in ihr auf Motive des ungekrönten Königs der englischen Schauerliteratur, Sir Walter Scott. Er erschafft selbst eine schaurig schöne
Opernstimmung, durchbricht diese aber gleichzeitig auch mit augenzwinkernder Ironie. In ihrem Ton, der einerseits an die äußerst spielfreudigen und hoch virtuosen Werke Rossinis und Donizettis erinnert, andererseits aber eben auch typisch französischen Lyrismus zeigt, war die Oper zu Lebzeiten des Komponisten ein wahrer Quotenhit, vom dem so unterschiedliche Komponisten-Größen wie Carl Maria von Weber, Rossini, Verdi und Wagner schwärmten. Gleichwohl geriet das Werk in Vergessenheit. – Höchste Zeit also, es endlich wieder aus seinem Dornröschenschlaf zu erwecken!

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