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Xerxes (Serse), OL

Eingebettet in ein Sängerensemble mit prachtvoller Besetzung und die sich in alle Gefühlsnuancen einfühlende Begleitung eines wundersam sich auf und ab bewegenden Orchesters präsentiert das Staatstheater eine kurzweilige Inszenierung mit einigem Hintersinn. Unter einer dem barocken Zeitgeist Händels ebenso verbundenen wie dem kritischen Auditorium der Neuzeit dienenden Regie läßt sich die durchaus in Spannung gehaltene Handlung durch geschickte Kürzungen genüsslich verfolgen. Viel Beifall gibt es am Ende für ein barockes Kleinod, das zu neuem Leben erweckt wird. Da betet der kindlich verspielte Herrscher aus dem sicheren Guckkastenversteck eben noch seine geliebte Platane an – und welcher Natur- und Kunstfreund fühlte sich nicht zu prachtvollen Bäumen hingezogen – da verläßt er auch schon die in melodischen Schwüngen besungene Eintracht zwischen Mensch und Natur und begehrt seines Nächsten Braut.